Otto Beisheim
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Otto Beisheim ist ein in Deutschland geborener Unternehmer und gelernter Lederwarenkaufmann, der den Metro-Konzern mitgegründet hat. Der Milliardär und Wahl-Schweizer tritt heute vornehmlich als Mäzen und Stifter in Erscheinung.
- Frühe Jahre
Otto Beisheim erblickte 1924 in Voßnacken bei Essen als Sohn eines Gutsverwalters das Licht der Welt. Da seine Eltern ihm das Abitur nicht finanzieren konnten, absolvierte er im Anschluss an die Schule eine Lehre als Kaufmann in der Lederindustrie. Im Alter von 18 Jahren wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und geriet nach der deutschen Kapitulation in englische Kriegsgefangenschaft. Wieder in Freiheit, begann Beisheim in Mühlheim an der Ruhr als Angestellter im Elektrohandel zu arbeiten. 1949 heiratete er seine Frau Inge, mit der er 50 Jahre, bis zu ihrem Tod im Jahr 1999, zusammen bleiben sollte. Die Inhaber der Elektrohandelsfirma Stöcker und Reinshagen, die Familie Schell, ernannten ihn auf Grund seiner Leistungen zum Prokuristen.
- Beruflicher Aufstieg
Über die Familie Schell, die im Jahr 1964 Mitgesellschafter der von den Duisburger Kaufleuten Wilhelm Schmidt-Ruthebeck und Ernst Schmidt 1963 in Essen gegründeten Firma Metro SB wurden, kam Beisheim ebenfalls zur Metro. Die Metro hatte damals ihre erste Großmarkt-Filiale in Essen. Beisheim wurde zum Geschäftsführer berufen, als 1964 die zweite Metro-Niederlassung in Mühlheim eröffnete. Später avancierte er dann zum Gesellschafter des Unternehmens. Ab dem Jahr 1967 startete Beisheim durch. Unter seiner Leitung eröffneten binnen kurzer Zeit mehrere Metro-Märkte in ganz Deutschland und der erste Makro-Abholgroßmarkt in den Niederlanden. Den entscheidenden Impuls für seine Idee der Verbreitung des Cash-and-carry-Großhandels soll er bei einem USA-Besuch gekriegt haben.
- Karrieregipfel
Die Metro Gesellschaft avancierte in den 1970er Jahren zu einem der größten Handelskonzerne weltweit. Nach zahlreichen weiteren Akquisitionen in den 1990er Jahren erweiterte sich der Konzern unter Neisheim um Firmen wie Galeria Kaufhof, Media Markt, Saturn, Real, Extra und Praktiker. Heute ist die Metro weltweit in über 30 Ländern mit über 650 Großmärkten aktiv und investiert auch in andere Geschäftsfelder. Beisheim gehörten 18,5 Prozent der Metro-Gruppe, bis er im Oktober 2009 bekannt gab, Aktien an verschiedene Investoren verkauft zu haben. Mit der Zeit zog er sich aus den Metro-Gremien zurück. Beisheim, der seit 1988 Schweizer Staatsbürger ist, hält über die dort ansässige Beisheim Holding aber mehre Beteiligungen an Unternehmen vor allem aus der New Economy. Im Jahr 1990 kaufte der öffentlichkeitsscheue Milliardär von seinem Freund Leo Kirch die Rechte an 2.500 Filmen und rettet diesen so vor der Pleite. Bis 1995 war er auch am TV-Sender Kabelkanal, heute Kabel 1, beteiligt.
- Privates
Beisheim hat einen Zweitwohnsitz am Tegernsee, wo man ihn Golf spielen sieht und im Winter ist er gern in Miami. Zu seinem 80. Geburtstag wurde in Berlin das Beisheim-Center, ein prunkvolles Hochhaus am Potsdamer Platz, eröffnet. Geehrt wurde Beisheim unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, dem bayerischen Verdienstorden und dem Verdienstorden des Landes Berlin. Als Mäzen förderte Beisheim mehrere Kindergärten, Rettungswagen, Schulen und Sportvereine sowie eine Hochschule, die sich jetzt Otto Beisheim School of Management nennt.