Hans-Martin Rüter
aus Hamburg
Hans-Martin Rüter ist ein Unternehmer und Maschinenbauingenieur, der seine Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen in der Firma Rütinvest bündelt. Bekannt geworden ist Rüter als Gründer und langjähriger Leiter von Conergy, einem Hersteller von Solarenergietechnik.
- Studium und Berufseinstieg
Geboren wurde Hans-Martin Rüter im Jahr 1965. Nach dem Abitur studierte er Maschinenbau in München. Schon zu Studienzeiten lag sein Interessenschwerpunkt auf der Stromgewinnung durch Sonnenlicht. Die Abschlussarbeit schrieb er über die Verwendung von Solarzellen für Satelliten. Nach dem Studium begann er 1993 als Unternehmensberater für die Bossard Consultans GmbH zu arbeiten. Aus dieser Tätigkeit, die er bis 1997 ausübte, nahm er mehrere Erkenntnisse und Erfahrungen mit. Unter anderem die, dass auch in den Chefetagen großer Konzerne nur mit Wasser gekocht wird und das Know How zur Erstellung und Präsentation eines Businessplans.
- Selbstständigkeit
Die Bekanntschaft mit einer Marktanalyse zum Thema Recycling von Solarzellen gab dann den Ausschlag dazu, dem Hang zur Selbstständigkeit nachzugeben. Im Jahr 1996 gründete Rüter die Firma SunTechnics GmbH, um Solartechnik für breite Bevölkerungsschichten anzubieten. Als Vertreter von Solaranlagen wollte er die Stromverbraucher vor Ort von seinen Produkten überzeugen. Aus seinem Wohnzimmer in Hamburg aus begann er den Vertrieb zu organisieren. Bei seiner ersten Kundin im Hamburger Stadtteil Volksdorf kletterte der junge Unternehmer noch selbst auf das Dach, um die Solarzellen zu montieren.
- Conergy
Das Geschäft entwickelte sich so gut, dass er zusammen mit seinem Onkel Dieter Ammer 1998 aus Sun Technics die Firma Conergy machte. Investoren waren schnell gefunden und Conergy expandierte unter der Leitung von Rüter in nahezu atemberaubender Geschwindigkeit. Erst wurden Solarfirmen aus Deutschland aufgekauft und dann aus der ganzen Welt. Conergy entwickelte sich zu einem globalen, börsennotierten Milliarden-Konzern mit über 2.500 Mitarbeitern, als deren Vorstandsvorsitzender Rüter immer weiter auf Expansion setzte. Er ließ eine 250-Millionen-Euro Fabrik in Frankfurt an der Oder errichten und es gab Neugründungen und Übernahmen in Spanien, in Indien, in Thailand und in Korea. Der Conergy Konzern erreichte zwischenzeitlich einen Börsenwert von einer Milliarde Euro.
- Neuorientierung
Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung wurde der Selfmade-Millionär Rüter zum Unternehmer des Jahres 2007 in Deutschland und Europa gekürt und von der Bundeskanzlerin zum Kaffee eingeladen. Doch die Conergy-Expansion scheiterte, da in zu viele Bereiche der erneuerbaren Energien investiert-, und zu viele Darlehen an Kunden gewährt wurden. Die Bilanzen stimmten nicht mehr, Kredite konnten nicht bedient werden. Nach einer Gewinnwarnung stürzten die Conergy-Aktien im November 2007 in den Keller. Rüter gab seinen Posten als Vorstandsvorsitzender auf und überließ es Dieter Ammer, das Ruder wieder herumzureißen. Im Juni 2009 wurde wegen des Verdachts auf Betrug und Bilanzfälschung gegen Conergy-Verantwortliche, unter anderem auch Rüter, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Doch Rüter verfolgt weiter seinen Traum, zukunftsträchtige Produkte erfolgreich zu entwickeln. Mit seiner neuen Firma RütInvest GmbH investiert er heute in technologiegetriebene Unternehmen, die neuartige Produkte oder Dienstleistungen entwickelt haben.